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Peter Strasser (1. April 1876 – 5. August 1918) war als Oberbefehlshaber der Zeppeline der kaiserlich deutschen  Marine eine zentrale Figur im Luftkrieg des Ersten Weltkriegs. Unter seiner Leitung führten die Luftschiffe zwischen 1915 und 1917 entscheidende Bombenangriffe auf britisches Territorium durch. 

Strasser wurde am 1. April 1876 in Hannover geboren. Im Alter von 15 Jahren trat er der Kaiserlichen Marine bei. Nach seinem Dienst an Bord der SMS Stein und der SMS Moltke besuchte er die Marineakademie in Kiel. Er stieg schnell in den Rängen auf und wurde 1895 zum Leutnant befördert. Von 1897 bis 1902 diente er an Bord der SMS Mars, der SMS Blücher, der SMS Panther, der SMS Mecklenburg und der SMS Westfalen. Er war ein ausgezeichneter Artillerieoffizier und wurde dem Reichsmarineamt zugeteilt, wo er für die deutsche Bord- und Küstenartillerie verantwortlich war. Im September 1913[1] übernahm er das Kommando über die Marine-Luftschiff-Abteilung[2]. Luftschiffe waren zu diesem Zeitpunkt noch keine erprobte Technologie und Korvettenkapitän Strasser wurde der neue Chef der Marineluftschiffe, nachdem sein Vorgänger, Korvettenkapitän Friedrich Metzing,[1] beim Absturz des allerersten Marineluftschiffs, der L 1, ertrunken war. Auch das einzige verbliebene Marineluftschiff, die L 2, ging bald bei einem weiteren tödlichen Unfall verloren.[3] Strasser schloss theoretische Studien über Luftschiffe ab und sammelte praktische Erfahrung als Pilot des zivilen Luftschiffs LZ 17 Sachsen. Ein weiteres Luftschiff, die LZ 13 Hansa, wurde gechartert, um Marinebesatzungen auszubilden, während neue Schiffe gebaut wurden. Zu Beginn des Krieges hatte die Marine nur ein Luftschiff im Einsatz, die LZ 24 (Marinebezeichnung L 3). Die L 3, unter Strassers persönlichem Kommando, war das einzige, das kurz vor dem Krieg an den Manövern der Kaiserlichen Marine teilnahm. 

Frühe Karriere

Peter Strasser (1. April 1876 – 5. August 1918) war als Oberbefehlshaber der Zeppeline der deutschen Kaiserlichen Marine eine zentrale Figur im Luftkrieg des Ersten Weltkriegs. Unter seiner Leitung führten die Luftschiffe zwischen 1915 und 1917 entscheidende Bombenangriffe auf britisches Territorium durch.
Strasser wurde am 1. April 1876 in Hannover geboren. Im Alter von 15 Jahren trat er der Kaiserlichen Marine bei. Nach seinem Dienst an Bord der SMS Stein und der SMS Moltke besuchte er die Marineakademie in Kiel. Er stieg schnell in den Rängen auf und wurde 1895 zum Leutnant befördert. Von 1897 bis 1902 diente er an Bord der SMS Mars, der SMS Blücher, der SMS Panther, der SMS Mecklenburg und der SMS Westfalen. Er war ein ausgezeichneter Artillerieoffizier und wurde dem Reichsmarineamt zugeteilt, wo er für die deutsche Bord- und Küstenartillerie verantwortlich war. Im September 1913[1] übernahm er das Kommando über die Marine-Luftschiff-Abteilung[2]. Luftschiffe waren zu diesem Zeitpunkt noch keine erprobte Technologie und Korvettenkapitän Strasser wurde der neue Chef der Marineluftschiffe, nachdem sein Vorgänger, Korvettenkapitän Friedrich Metzing,[1] beim Absturz des allerersten Marineluftschiffs, der L 1, ertrunken war. Auch das einzige verbliebene Marineluftschiff, die L 2, ging bald bei einem weiteren tödlichen Unfall verloren.[3] Strasser schloss theoretische Studien über Luftschiffe ab und sammelte praktische Erfahrung als Pilot des zivilen Luftschiffs LZ 17 Sachsen. Ein weiteres Luftschiff, die LZ 13 Hansa, wurde gechartert, um Marinebesatzungen auszubilden, während neue Schiffe gebaut wurden. Zu Beginn des Krieges hatte die Marine nur ein Luftschiff im Einsatz, die LZ 24 (Marinebezeichnung L 3). Die L 3, unter Strassers persönlichem Kommando, war das einzige, das kurz vor dem Krieg an den Manövern der Kaiserlichen Marine teilnahm.

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 Dienstjahre:  

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 Kommando:  

 Schlachten/Kriege:

 Auszeichnungen: 

1. April 1876, Hannover, Königreich Preußen
5. August 1918 (im Alter von 42 Jahren) in der Nähe von Wells-next-the-Sea, Norfolk, England
Deutsches Reich
Kaiserliche Deutschen Marine
1891–1918
Kapitän zur See
Marine-Luftschiff-Abteilung
Führer der Luftschiffe (F.d.L.)
Erster Weltkrieg
Pour le Mérite, Eisernes Kreuz Erster Klasse

Erster Weltkrieg

Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs im August 1914 wurden die Luftschiffe der Marine zunächst auf U-Boot- und Minenabwehr sowie Aufklärungsmissionen beschränkt. Sie dienten in der Schlacht in der Helgoländer Bucht.

Am 19. und 20. Januar 1915 nahmen L3 und L4 jedoch an den ersten Bombenangriffen auf England teil und griffen Great Yarmouth, Sheringham und King's Lynn an. In den nächsten drei Jahren wurden Bombenangriffe hauptsächlich auf Großbritannien, aber auch auf Paris und andere Städte und Häfen geflogen. Strasser nahm mindestens einmal im Monat an den Angriffen auf England teil.[3] Er beschloss, den neu entwickelten Spionagekorb selbst zu testen, und wäre beinahe herausgefallen, als er sich in der Antenne des Zeppelins verfing.[3] Zunächst waren die Bombenangriffe auf militärische Ziele beschränkt, aber mit großer Lobbyunterstützung von Konteradmiral Paul Behncke[1] genehmigte der Kaiser Angriffe auf zivile Ziele. Offiziellen britischen Schätzungen zufolge wurden zwischen 1915 und 1918 in Großbritannien 498 Zivilisten und 58 Soldaten durch Luftangriffe getötet. 1.913 Verletzte wurden verzeichnet. Die Imperial Navy warf 360.000 kg Bomben ab, die meisten davon über den britischen Inseln. 307.315 kg waren auf feindliche Schiffe, Häfen und Städte gerichtet; 58.000 kg wurden über Italien, der Ostsee und dem Mittelmeer abgeworfen. Luftschiffe der deutschen Armee transportierten 160.000 kg Bomben zu ihren vorgesehenen Zielen: 44.000 kg trafen Belgien und Frankreich, 36.000 kg England und 80.000 kg Russland und Südosteuropa. Es bleibt jedoch die Frage, ob Luftschiffe (und vor allem ihre unersetzlichen Besatzungen) nicht besser als reine Marinewaffe eingesetzt worden wären.

Im Januar 1916 wurde Vizeadmiral Reinhard Scheer Strassers Vorgesetzter und versuchte erfolglos, Strassers aggressives Streben nach Unabhängigkeit einzudämmen.[1] Am 28. November[Zitat erforderlich] 1916 wurde Strasser per kaiserlichem Erlass zum „Führer der Luftschiffe“ (F.d.L.) ernannt.

FKpt. Peter Strasser (Rechts) mit den beiden Luftschiffpionieren Graf Ferdinant von Zeppelin (Mitte) und Hugo Eckener.

Foto: gemeinfrei

Zeppelin, Strasser und Eckener

Foto: gemeinfrei

FKpt. Peter Strasser (Mitte) mit seinen Offizieren.

Foto: gemeinfrei

v.l. Eckener, Zeppelin, Strasser.

Graf Zeppelin und Peter Strasser in der Gondel eines Zeppelins.

Foto: gemeinfrei

Tod beim letzten Angriff auf Großbritannien

Peter Strasser erlebte das Kriegsende nicht mehr. Am 5. August 1918[3] traf Strassers L 70 während eines Nachtangriffs auf Boston, Norwich und die Humber-Mündung auf einen britischen Aufklärungsflieger D.H.4.[4] Pilot Major Egbert Cadbury und Kanonier Major Robert Leckie schossen die L 70 nördlich von Wells-next-the-Sea an der Küste von Norfolk ab. Keiner der 23 Männer an Bord überlebte. Es sollte der letzte Luftschiffangriff auf Großbritannien sein.[

Rückblick

Strassers Einfluss auf Krieg und Geschichte war wichtig für die Zukunft der Luftkriegsführung. Er war maßgeblich an der Entwicklung von Langstreckenbombern und der Entwicklung des Starrluftschiffs als effizientes, hoch fliegendes und wetterfestes Flugzeug beteiligt. Er war ein wichtiger Befürworter der Doktrin von Bombenangriffen auf zivile wie militärische Ziele, die sowohl der Propaganda dienten als auch Ressourcen von der Front abzogen.

"Wir, die wir den Feind dort treffen, wo sein Herz schlägt, wurden als „Babymörder“ verleumdet ... Heutzutage gibt es kein Tier mehr, das nicht kämpft. Moderne Kriegsführung ist totale Kriegsführung."

— Peter Strasser ---

  1. Castle, Ian (2008). London 1914–17: the Zeppelin menace (1. publ. in Great Britain ed.). Oxford: Osprey. pp. 11–12. ISBN 978-1-84603-245-5.

  2. Urban, Heinz (2008). Zeppeline der kaiserlichen Marine, 1914-1918 (in German) (Dt. Orig.-Ausg., 1. Aufl. ed.). Meersburg: Masuren. p. 560. ISBN 978-3-00-022731-8.

  3. Lehmann, Ernst A.; Mingos, Howard. 1927. The Zeppelins. The Development of the Airship, with the Story of the Zeppelin Air Raids in the World War. Chapter V (online) Archived 2011-05-07 at the Wayback Machine Published by I. H. SEARS & COMPANY, Inc. New York (All online chapters - I to VII Archived 2012-02-13 at the Wayback Machine)

  4. Lawson, Eric; Lawson, Jane (1996). The first air campaign, August 1914-November 1918. Cambridge, MA: Da Capo Press. pp. 79–80. ISBN 0-306-81213-4.



Der Verlust von Luftschiff L 70 und Tod von FKpt. Peter Strasser

Das neue Luftschiff L 70

Foto: gemeinfrei

Drei Monate vor dem Waffenstillstand, am 5. August 1918, erfolgte der finale deutsche Luftangriff des Ersten Weltkriegs auf England. Drei Monate nach dem letzten Bombenangriff auf das Inselkönigreich, kamen die Zeppeline der deutschen Marine-Luftschiff-Division trotz schwerer Verluste an allen Kriegsschauplätzen hier noch einmal zum Einsatz. So konnte in diesem für das Kaiserreich katastrophalen Sommer nur ein Überrest der Flotte der schwarz gefärbten Himmelsriesen, die England in den ersten Kriegsjahren nachts angegriffen hatten, zusammengezogen werden. Ziel des Unternehmens war ein Angriff mit fünf Zeppelinen auf die Midlands oder Südengland, mit der Maßgabe, dass London nur auf ausdrücklichen Befehl von Strasser selbst angegriffen werden durfte.

An der Spitze des Geschwaders stand das neueste Modell in Sachen Höhenbomber, die "L70". Der erste einer neuen Klasse, die in Größe, Geschwindigkeit, Flughöhe und Tragkraft den im August 1917 eingeführten standardmäßigen fünfmotorigen „Höhensteiger“-Zeppelinen überlegen waren. Nach weniger als drei Monaten Bauzeit absolvierte L70 am 1. Juli 1918 in Friedrichshafen erfolgreich seinen ersten Probeflug. Die auffälligste Verbesserung des Typs war die deutliche Steigerung der Motorleistung. Die neuartigen starken Maybach-Motoren gaben dem Schiff damit eine Gesamtleistung von 1715 PS. Allerdings baute man aus Gewichtsgründen anstelle schwererer Einheiten mit Schalldämpfern, kurze Auspuffrohre ein. Erst später stellte man fest, dass die neuen Auspuffanlagen Funken und Flammen „wie eine feuerspuckende Dreschmaschine“ spuckten, was das Schiff nachts über weite Entfernungen sichtbar machte.
Das Kommando über dieses fabelhafte Schiff übernahm nicht einer der Veteranen des Luftkriegs über England, sondern ein Liebling von
Strasser, Kapitänleutnant Johann von Lossnitzer. Von Lossnitzer war mutig, aber unerfahren und hatte als Kommandant der veralteten "LZ 120" nur acht „Kriegsflüge“ im ruhigen Ostseegebiet und Anfang 1918 zwei Aufklärungsflüge in der Nordsee mit dem Schulschiff "L 41" absolviert. Strassers Entscheidung war vorhersehbar, er war schon immer eher von Adelstiteln beeindruckt, als von dem Mann, der sie trug.
Von Lossnitzer verließ die Nordsee am 21. Mai in Richtung Friedrichshafen, nahm die "L70" am 8. Juli 1918 in Dienst und brachte sie nach Nordholz. Seitenwinde verhinderten allerdings, dass sie in ihrem zugewiesenen Liegeplatz im Hangar „Nordstern“ untergebracht werden konnte. Stattdessen wurde "L70" über Nacht in der  Drehhalle "Nobel" gezogen, wobei 15 Meter ihres Hecks ins Freie ragten. Erst am nächsten Morgen wurde sie zu ihrem regulären Liegeplatz geführt. Da der Juli ein Monat mit schlechtem Wetter war, gab es mit dem Luftschiff  bis zum 1. August allerdings keine Flüge mehr. Danach folgte ihr erster Einsatz mit einem kühnen Versuch eines Überraschungsangriffs auf die englische Harwich Force, in der Nähe des Feuerschiffs Dogger Bank Süd.

Britische Gegner, die über den tragischen Ausgang des letzten Zeppelinangriffs nachdachten, sahen wie Strasser, wissend das der Krieg verloren war sich lieber auf eine hoffnungslose, selbstmörderische Suche nach dem Tod begab, als den Untergang und Ruin der imperialen Regierung zu überleben. Auch gibt es reichlich Beweise dafür, dass der Führer der Luftschiffe, wie hypnotisiert von den kolossalen Ausmaßen seiner Waffe war, deren Fähigkeiten er blind übertrieb. Strasser hatte die englischen Verteidigungsanlagen immer verachtet, was sich später noch als fatalen Fehler herausstellen würde. Seit dem letzten Angriff am 12. April 1918 waren Monate vergangen in der die englische  Abwehr deutlich verstärkt wurde. Doch diese entscheidenden Information fehlten dem deutschen Luftschiffstrategen bei der Planung des letzten Angriffs. Gegenüber Admiral Starke, dem Leiter der Luftfahrtabteilung der Admiralität, sprach Strasser von der "L70" als „dem letzten Typ“. „Er versuchte mich davon zu überzeugen, dass die Gefahr, die von Flugzeugen für dieses Schiff ausging, nicht groß war“, erinnerte sich Starke später. „Hier konnte ich ihm nicht zustimmen. Ich sagte ihm, dass ich die Leistung der "L70" nicht für ausreichenden Schutz gegen angreifende Flugzeuge hielt.“
Da am 6. August Neumond war und das Wetter besser wurde, war es keine Überraschung, als
Strasser am Morgen des 5. August den Einsatzbefehl erließ: „Angriff im Süden oder in der Mitte (London nur auf Befehl des Führers der Luftschiffe). Bomben: Vier 300er, vier 100er, zwölf 50er. Für die L70 acht 300er, acht 100er, acht 50er. Start der L56 um 15 Uhr, die anderen um 14 Uhr. Anflug entlang des 54. Breitengrads bis vier Grad Ost. Teilnehmer: L53, L56, L63, L65, L70. Windmessungen in Blankenberge (Belgien) um 14, 17 und 5 Uhr. Windmessungen aus der Deutschen Bucht nach Bedarf. Nachmittagswetterkarte wird gefunkt, Nachtkarte nicht. Funkdisziplin sorgfältig einhalten. Luftschiff-Sonderwellenlänge. Luftschiffführer an Bord von L70. Richtung aus Nordholz auf Anweisung des Luftschiffführers".

Von Ahlhorn aus startete "L63" um 13:47 Uhr. "L53" war der erste, der um 13:55 Uhr vom Hauptquartier in Nordholz abflog, gefolgt von "L70" um 14:13 Uhr und "L65" um 14:37 Uhr. "L56" startete um 15:12 Uhr von Wittmundhaven aus in Richtung Westen und schloss sich den anderen über dem Meer an.
Die Wetterbedingungen behinderten die Angreifer von Anfang an bei ihrem ursprünglichen Plan. Aus der Ballastliste von "L65" geht hervor, dass die Bodentemperatur in Nordholz 24 °C, die Luftfeuchtigkeit 85 % und der Barometerstand 760 mm betrug. Noch nie zuvor war ein Angriff bei so niedrigem Barometerstand versucht worden. Unter normalen atmosphärischen Bedingungen hatte "L65" eine Nutzlast von 39 Tonnen. An diesem heißen, schwülen Nachmittag konnte dasselbe Schiff nur 33 Tonnen tragen. Die Kombination ungünstiger Faktoren würde sie einiges an wertvoller Höhe kosten, selbst wenn ihr Kommandant den Großteil seiner 21 Tonnen Wasserballast abgeworfen hätte.

Über der Nordsee flogen die Luftschiffe unter der zu erwartenden niedrigen Wolkendecke von 5.000 Metern Höhe. In größerer Höhe war mit frischem Gegenwind gerechnet worden, doch tatsächlich ließ der Westwind sogar noch nach, als die Zeppeline höher stiegen. Dicht beieinander flogen die Nordholz-Schiffe nach Berechnung von "L65", um 18:30 Uhr noch 60 Seemeilen von der englischen Küste entfernt bei noch hellem Tageslicht. Wegen der hohen Lufttemperatur von 11,3 Grad Celsius in 5000 Metern Höhe, konnte Kapitänleutnant
Walter Dose von "L65" trotz Abwurf von 19 Tonnen Wasserballast keine sichere Höhe erreichen. Nachdem er zusätzlich 1000 Kilogramm Bomben ohne Zünder abgeworfen hatte, stieg sein Schiff auf 5.400 Meter. Um 21 Uhr funkte Strasser seinen Kommandanten letzte Befehle, die keine Zweifel oder Bedenken hinsichtlich des Ausgangs der Operation zeigten: „An alle Luftschiffe. Angriff gemäß Plan von Karl 727. Wind in 5.000 Metern, West-Süd-West (6 Meter/Sekunde), Ende Führer der Luftschiffe. “

Es sollte also doch nicht London werden.
Strassers ehemalige Mitstreiter glauben, dass diese Nachricht, die letzten Worte waren, die sie von ihrem geliebten Chef erhielten. Diese aber durch Brechen der Funkstille an den Feind verrieten. Tatsächlich wurden "L65" und "L70", bereits um 20:10 Uhr östlich des Feuerschiffs Leman Tail entdeckt, 30 Meilen nordöstlich von Happisburgh an der Küste von Norfolk entfernt. Das Personal des Feuerschiffs ging davon aus, dass die Zeppeline nur 2.000 bis 2.500 Meter hoch waren. Zweifellos eine Unterschätzung, sie beobachteten, wie sie langsam etwa zehn Meilen nördlich vorbeizogen und stetig anstiegen. Um 21:25 Uhr passierte "L53", hinter den anderen und weiter südlich, etwa fünf Meilen nördlich des Feuerschiffs. Dose und Prolss waren im Gegensatz zu ihrem visionären Chef Realisten. Da sie die Stärke der feindlichen Verteidigung kannten, zögerten sie dem Flaggschiff "L 70", dessen kurze Auspuffrohre verräterische Funkenregen ausspuckten, auf seinem rücksichtslosen Vormarsch in den noch beleuchteten Westen zu folgen.

Weitere Berichte bestätigten, dass ein Angriff wahrscheinlich schien, und es wurde den Piloten der RAF Home Defence der Befehl zum Abheben erteilt. Auf den ehemaligen Flugplätzen der RNAS. waren gegen 21:00 Uhr 14 Flugzeuge in der Luft, die ehemaligen Flugplätze der RFC. schickten ihre Maschinen später in die Luft.

Um 21:05 Uhr starteten Major
Egbert Cadbury und Captain Robert Leckie in einer DH4 von Yarmouth und entdeckten fast sofort drei Zeppeline am klaren Himmel, etwa 40 Meilen entfernt. Sie nahmen die Verfolgung auf. Cadbury, der Pilot, berichtete später, dass die Zeppeline langsam nach Westen flogen. Um 22:10 Uhr waren Cadbury und Leckie auf 4.500 Meter gestiegen, während "L 70" gut noch 600 Meter Fuß höher war. Zehn Minuten später hatten sie sich die Jäger dann auf 5.000 Meter hochgekämpft und starteten einen fast frontalen Angriff. Leckie richtete sein Lewis-Maschinengewehr auf einen Punkt unter "L 70", etwa drei Viertel der Strecke entlang der Masse des Zeppelins, und eröffnete das Feuer. In seinem Bericht schrieb Cadbury, dass die Kugeln „ein großes Loch in den Stoff rissen und ein Feuer ausbrach, dass sich schnell über die gesamte Länge des Luftschiffs ausbreitete. Der Zeppelin hob seinen Bug, als wolle er fliehen und stürzte dann in einer flammenden Masse seewärts. Das Luftschiff war in etwa einer Dreiviertelminute vollständig vernichtet.“ Die Besatzung eines anderen DH4 aus Yarmouth, Leutnant R.E. Keys und Bordmechaniker A.T. Harman, behauptete ebenfalls, ihr Angriff habe "L 70" zerstört, doch die Behörden schrieben den Sieg Cadbury und Leckie zu. Beide Besatzungen versuchten auch, den Zeppelin "L 65" anzugreifen, doch Cadbury und Leckie gaben auf, nachdem ihre DH4 die Gipfelhöhe erreicht hatte. Es bedeutete, dass Cadbury sein nach vorn feuerndes Geschütz nicht auf den Zeppelin über ihnen richten konnte und Leckies Geschütz klemmte. Bei Keys und Harman wurden ihre Bemühungen durch Motorprobleme zunichte gemacht.

Alle vier verbliebenen Zeppeline beobachteten den brennenden Fall des Flaggschiffs. In der zunehmenden Dunkelheit sah niemand die angreifende DH4, obwohl "L65" weniger als zwei Meilen entfernt war. Allen aber war klar, dass "L70" von einem Flugzeug zerstört worden sein musste. Sie warfen ihre Bomben durch die Wolkendecke, aber keine fiel auf Land. "L65" behauptete, einen Angriff auf Kings Lynn geführt zu haben, "L53" auf Boston. Doch sie waren durch Funkpeilungen in die Irre geführt worden und befanden sich beide 100 Kilometer östlich ihrer geschätzten Positionen. "L63" und "L56" hatten sich der Küste weit südlich der Nordholz-Schiffe genähert. Vor dem Angriff auf "L70" hatte "L63" scharf nach Norden abgebogen und behauptete später, ihre Bomben durch die Wolken auf Batterien entlang des Humber abgeworfen zu haben. Wieder befand sich ihr Kommandant etwa 60 Kilometer weit draußen in der Nordsee. L56 befand sich kurz über Land in der Nähe von Lowestoft und sah Lichter, die ihr Kommandant für die der Stadt Norwich hielt. Er warf um 23:30 Uhr alle seine Bomben ab, doch sie fielen alle 25 Kilometer entfernt ins Meer.

Strassers Durchführung des Angriffs wurde zu Recht kritisiert. „Ob angesichts des bewölkten Wetters oder weil er die Immunität ausnutzte, die er bei früheren Angriffen genoss, FKpt. Strasser zeigte eine bemerkenswerte Fehleinschätzung, als er seine Flotte mit langsamer Geschwindigkeit zu einer vergleichsweise frühen Stunde und in geringer Höhe an die englische Küste heranführte. Air Marshal Leckie glaubt, dass Strasser mehr Glück mit dem Wetter verdient hätte: „Nach einem fast perfekten Tag mit einem ungewöhnlich wolkenlosen Himmel breitete sich eine schwere Nimbusformation vom Westen her aus und bedeckte vor dem Angriff die Ostküste und das Meer im Osten zu 10/10. Möglich ist aber auch, dass Strasser von seiner meteorologischen Abteilung versichert wurde, dass er in der Bucht von Helgoland und in der Nähe der niederländischen Inseln mit klarem Wetter zu rechnen sei, auf den letzten 150-250 Kilometern bis zum Ziel aber eine dichte Wolkendecke. Es ist bekannt, dass die Wolkendecke tatsächlich eintraf, aber wahrscheinlich etwa zwei Stunden später. Zweifellos jedoch bewies Strasser schlechtes Urteilsvermögen, als er seine Operation fortsetzte, ohne abzuwarten bis die Wolkendecke durchgezogen war.

L 70 stürzte etwa acht Meilen vor Wells-next-the-Sea an der Küste von Norfolk ins Meer,  ganz in der Nähe des Hull-Trawlers Amethyst, in dessen Nähe waren bereits einige ihrer Bomben explodiert. Von unten sah der fallende Zeppelin „aus wie eine riesige goldene Zigarre, die von einem Ende zum anderen brennt“. Er hinterließ eine große Benzinlache auf dem Wasser, die fast eine Stunde lang brannte. Der Maat schaute durch sein Fernglas, konnte aber keine Spur von Überlebenden erkennen. Er hörte das Dröhnen von Flugzeugen, die sein Schiff umkreisten, und aus einem, das mit gedrosseltem Motor tief herabstürzte, rief der Pilot etwas Unverständliches. Zwei Flugzeuge aus Great Yarmouth kehrten von der nächtlichen Operation nicht zurück, die DH9 mit Captain Jardine und Lieutenant Munday an Bord und eine Camel mit Lieutenant G. F. Hodson als Pilot. Es schien gute Gründe für die Annahme zu geben, dass eines oder beide die Flammen auf dem Meer mit den Benzinfackeln verwechselt hatten, die üblicherweise aufgestellt werden, um nächtliche Landeplätze zu kennzeichnen, auf dem Wasser gelandet und verloren gegangen waren.

Beim Absturz von L 70 Es gab keine Überlebenden,
Peter Strasser, der Chefarchitekt der Zeppelin-Kampagne gegen Großbritannien, war tot. In einem düsteren Finale ertrank sein lang gehegter Traum von einer „schnellen und effektiven Eroberung Englands“ in der Nordsee. Die Deutsche Marine-Luftschiff-Division war die Schöpfung ihres Chefs und ein Symbol seiner Überzeugung, dass das Luftschiff „ein sicheres Mittel zur siegreichen Beendigung des Krieges“ bot. Strasser war ein inspirierter Anführer und tatsächlich das Herz und die Seele des Ganzen. Mit seinem Tod endete die Geschichte des Zeppelins als Kampfwaffe.

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