Peter Strasser (1. April 1876 – 5. August 1918) war als Oberbefehlshaber der Zeppeline der kaiserlich deutschen Marine eine zentrale Figur im Luftkrieg des Ersten Weltkriegs. Unter seiner Leitung führten die Luftschiffe zwischen 1915 und 1917 entscheidende Bombenangriffe auf britisches Territorium durch.
Strasser wurde am 1. April 1876 in Hannover geboren. Im Alter von 15 Jahren trat er der Kaiserlichen Marine bei. Nach seinem Dienst an Bord der SMS Stein und der SMS Moltke besuchte er die Marineakademie in Kiel. Er stieg schnell in den Rängen auf und wurde 1895 zum Leutnant befördert. Von 1897 bis 1902 diente er an Bord der SMS Mars, der SMS Blücher, der SMS Panther, der SMS Mecklenburg und der SMS Westfalen. Er war ein ausgezeichneter Artillerieoffizier und wurde dem Reichsmarineamt zugeteilt, wo er für die deutsche Bord- und Küstenartillerie verantwortlich war. Im September 1913[1] übernahm er das Kommando über die Marine-Luftschiff-Abteilung[2]. Luftschiffe waren zu diesem Zeitpunkt noch keine erprobte Technologie und Korvettenkapitän Strasser wurde der neue Chef der Marineluftschiffe, nachdem sein Vorgänger, Korvettenkapitän Friedrich Metzing,[1] beim Absturz des allerersten Marineluftschiffs, der L 1, ertrunken war. Auch das einzige verbliebene Marineluftschiff, die L 2, ging bald bei einem weiteren tödlichen Unfall verloren.[3] Strasser schloss theoretische Studien über Luftschiffe ab und sammelte praktische Erfahrung als Pilot des zivilen Luftschiffs LZ 17 Sachsen. Ein weiteres Luftschiff, die LZ 13 Hansa, wurde gechartert, um Marinebesatzungen auszubilden, während neue Schiffe gebaut wurden. Zu Beginn des Krieges hatte die Marine nur ein Luftschiff im Einsatz, die LZ 24 (Marinebezeichnung L 3). Die L 3, unter Strassers persönlichem Kommando, war das einzige, das kurz vor dem Krieg an den Manövern der Kaiserlichen Marine teilnahm.