Das Starrluftschiff spielte während des Ersten Weltkriegs gerade für die kaiserliche Marine eine entscheidende Rolle. Unter anderem starteten vom Luftschiffplatz Nordholz aus zahlreiche dieser Einheiten zu unterschiedlichen Operationen. Die unvergleichlich höhere Reichweite und Ausdauer der Marine - Luftschiffe zu dieser Zeit, ermöglichte als Auge der Hochseeflotte ausgiebige und effektive Aufklärungseinsätze auf See. Weiterhin wurden sie auch als strategische Bomber vor allen Dingen gegen England eingesetzt. Allerdings stieg die Verlustrate der fliegenden Einheiten hier durch Luftabwehr und Jagdflugzeuge entsprechend stark an.
Je nach Luftschiffmodell konnten entweder 5, 10 oder 20 Tonnen Bomben an Traglast mitgeführt werden. Abgesehen von wenigen Luftschiffen des Herstellers
Schütte - Lanz dominierte aber die
Zeppelin-Produktion, die bis zum Kriegsende insgesamt 86 Militärluftschiffe hervorbrachte. Die relativ leicht entzündbare Außenhülle und die Verwendung von Wasserstoff als Traggas, stellte durch seine Explosionsfähigkeit ein erhebliches Risiko für dan Zeppelin dar. Beschuss mit Brandgeschossen der feindlichen Luftabwehr oder natürliche Bedrohungen wie Blitzeinschläge führten nicht selten zu katastrophalen Ereignissen und dem Verlust des Schiffes. Der Führer der Marine - Luftstreitkräfte Kaptl. Peter Strasser selbst, fiel am 5. August 1918 bei einer dieser riskanten Missionen. Dies verdeutlicht noch einmal die Herausforderungen und Risiken, die mit dieser innovativen militärischen Technologie verbunden war.
Während der Angriffe auf England, wurden 1358 Personen verletzt und 557 getötet. Auf Seiten der kaiserlichen Marine fielen 389 Mann fliegendes Personal. Neben diesen Kampfeinsätzen wurden zudem etwa 1200 Aufklärungsflüge über See durchgeführt.
Nach der Unterzeichnung des Waffenstillstandes am 11. November 1918 sah man die Gefahr, dass die Luftschiffe als Kriegsentschädigung hätten übergeben werden müssen. Am 23.06.1919 kappten die eigenen Mannschaften die Halteseile der Schiffe in den Nordholzer Hallen. Hierbei wurden L 14, L 41, L 42, L 63, L 65 zerstört, sie sollten genau wie die deutsche Hochseeflotte, nicht in die Hände der Sieger fallen.
Quellen: M.B., Bundesarchiv, Wikipedia
Immer wieder gab es größere und kleinere Unglücke bei denen Luftschiffe der Marine beschädigt oder zerstört wurden. Dieses Foto zeigt die Notlandung des Marineluftschiffes "L 15" bei Nordholz im Oktober 1915. Es ging nach einem Blitzschlag über dem Bahndamm der Eisenbahnstrecke Geestemünde - Cuxhaven zur Sicherheitslandung nieder. Im Hintergrund schwebt das Marineluftschiff "L 36".
Quelle: Claus Seedorf
Ein heimkehrendes Luftschiff über der Steinmarner Straße am Mühlenberg Döse, Postkarte von 1915.
Quelle: Claus Seedorf
Am Luftschiffplatz in Nordholz entstand dieses Gruppenfoto der Besatzung vom Marine Luftschiff L35 (LZ80). In der Mitte, mit weißer Mütze, der Kommandant des Luftschiffs Kapitänleutnant Ehrlich. Aufnahme von 1916.
Quelle: Claus Seedorf
1916, L 11 im Landeanflug.
Quelle: Claus Seedorf
1917, L 23 geht vor den Luftschiffhallen in Nordholz zur Landung.
Quelle: Claus Seedorf
1916, Kommandant L23 - Kapitänleutnant Bockhold.
Quelle: Claus Seedorf
1916 - Die Besatzung der L 23 in der Drehhalle Nora.
Quelle: Claus Seedorf
1917, L 41 und L 44 kommen vom Einsatz zurück. Im Hintergrund ein weiteres Luftschiff.
Quelle: Claus Seedorf
Quelle: Claus Seedorf
1916, L 23 und ein Minensucher auf der Nordsee.
Quelle: Claus Seedorf
L 21 in einer der Nordholzer Hallen.
1916, L 11 am Boden.
Quelle: Claus Seedorf
1916 - Die Crew der L 35.
Quelle: Claus Seedorf
1917, L 50 .
Quelle: Claus Seedorf
Quelle: Claus Seedorf
1916 - Kommandant von L 36, Franz Eichler.
1916, L 360 .
Quelle: Claus Seedorf
Quelle: M.B., US-Nationalarchiv T 1022 - R 9243
Konstruktionsplan eines Luftschiffs der Zeppelinwerke von der Bauwerft in Friedrichshafen.
Quellen: Claus Seedorf, US-Nationalarchiv, Bundesarchiv, M.B.