Die Flakbatterie Duhnen wurde 1943 auf der Ostseite der Marine Flakschule gebaut. Vermutlich wurde sie sogar als weitere Übungsbatterie geplant, wobei der Verlauf des Krieges mit der Steigerung vieler Überflüge mit großen Bomberformationen in diesem Fall wohl eine Nutzungsänderung mit sich führte. Am 15.04.1943 ging sie mit zwei 10,5 cm SK C/32 auf je einer Hochbettung in den Einsatz. Zudem wird vor Ort ein optischer Feuerleitrechner vorhanden gewesen sein, da die Batterie ohne das Gerät nicht optimal funktioniert. Um welchen Typ es sich allerdings handelte, ist nicht bekannt. Auch der Schutz durch leichte Flak ist nicht erwiesen, sie lässt sich nur auf einigen schlechten Luftaufnahmen erahnen.
Im August 1944 wurden die Geschütze allerdings schon wieder demontiert und in der neu aufgestellten Batterie Altenwisch des UGRUKO Balje aufgestellt. Danach tauchte die Batterie Duhnen in Berichten nicht mehr auf, offenbar wurde sie danach nicht wieder aufgestellt.
Bereits am 10.01.1941 wird die Batterie Duhnen allerdings bereits mit 2 x 8,8 cm und 2 x 2 cm in einem Kriegstagebuch Nachts einsatzklar erwähnt. Vermutlich handelt es sich dabei aber um die Geschütze der Übungbatterie, die außerhalb der Lehrgangszeiten zum offiziellen Flakschutz genutzt wurden. Ab 06.05.1942 waren in der Stellung eine 3,7 cm SK und eine 2 cm C30 schießklar aufgebaut.
Klarmeldung der Batterie Duhnen am 15.04.1943
Quelle:15-04-1943-KTB CUX T 1022 - 2043 S 89
Zwischenzeitlich wurde die Batterie Duhnen bei Luftalarm durch Flakwehrmänner besetzt. Dabei handelte es sich um Angehörige des Heimatschutzes, die hauptberuflich Zivilberufe ausübten. Bei Alarm eilten die Heimatschützer dann zur Batterie.
Quelle: KTB CUX T 1022 - 2043 S 223
Östlich der Marine Flakschule befand sich die neue Flakbatterie Duhnen. Auf dem Geländet standen mehrere getarnte Bunker, diese Gebäude wurden 1943 durch das Marine Baubattalion 314 erstellt. Nach vorne hin ist die Deichlinie erkennbar.
Fotoquelle: MB
Das Gelände (Rot umrahmt)
ist heutzutage ein kleiner Küstenwald. Von den Bunkern und allem anderen ist heutzutage nichts mehr zu sehen.
Fotoquelle: Oliver Wleklinski
Ansicht von der Deichüberfahrt, rechts der Maschinenhaus-Bunker. Links daneben weitere als Wohnhäuser getarnte Bunker. Im Hintergrund ist der Turm der Gnadenkirche in Döse zu erkennen.
Fotoquelle: Oliver Wleklinski
Der Maschinenhaus-Bunker befand sich an der heutigen Einfahrt zum Wattwagenanspannplatz "Schwerlastrampe Duhnen", davor die
Cuxhavener Straße. Er war in der Form eines alten Bauernhauses gebaut worden. Oben befand sich ein Geschützsockel für Flakgeschütze
Fotoquelle: Oliver Wleklinski
Die nach den Sprengungen zerstörten Bunker der Batterie Duhnen. Oben drauf standen die schweren Flakgeschütze in den Hochbettungen.
Fotoquelle: Oliver Wleklinski
1949 wurden bis auf das Maschinenhaus alle anderen Bunker auf Befehl der britischen Besatzungstruppen unbrauchbar gemacht und anschließend abgebrochen. Das Maschinenhaus wurde später in den Fünfzigern abgerissen. Selbst die massiven Betonwände konnten die Wucht der Sprengungen nicht überstehen.
Fotoquelle: Oliver Wleklinski
Blick vom Deich auf die ehemalige Flakbatterie. Rechts das Gebäude ist das Hotel Seelust.
Fotoquelle: Gerd Wildfang
Während des späteren Abrisses kam es dabei zu einem schwerwiegenden Unfall. Der Sohn des Dorfschmieds erwischte mit seinem Brennschneidgerät ein nicht explodierten Sprengkörper. Bei der anschließenden Explosion wurde er schwer verletzt und verlor das Augenlicht.
Fotoquelle: Oliver Wleklinski
Von der Flakbatterie in Duhnen selbst und dem Betrieb von 1943-1944 gibt es leider keine Fotos oder Pläne. Als Beispiel, wie das Ganze ausgesehen haben könnte, sind die Fotos der Batterien Schortens, Krummendeich und Langwarden unten.
Fotoquelle: Ties Groenewold/Oorlogmuseum Middelstum